Sonnig und schön

Heute hatten wir mal keinen Nordwind, sondern leichten Westwind mit 3-4 bft. Schon war es viel angenehmer mit Sonne und erträglichen Temperaturen. Da wir Richtung Osten segelten konnten wir sogar zum ersten Mal den Spinnaker setzen. Für die Nicht-Nautiker unter Euch, das sind die bunten und sehr großen Segel, die man nur setzen kann wenn der Wind von hinten kommt. Das war fast ein Sommerfeeling, mit 8-10 kn Wind und 5-7 kn Bootsgeschwindigkeit. Dazu hatten wir wieder die ideale Passageplanning mit Strom von hinten. Der Spi ist riesig, so um die 200 m2 und hat uns gut gezogen. Geborgen hat ihn die Vorschiffscrew um den Vorschiffschef Tom herum mit einem Kiwidrop. Für diejenigen die dieses Manöver nicht kennen, wird Tom das sicher nochmal im Blog erklären.

Spannend war auch die Durchfahrt durch den Kanal de Batz. Silke wird dazu sicher noch den einen oder anderen Film dazu hochladen (Vielen Dank dafür). Marion und Nicki haben dazu einen sehr akribischen Pilotplan erstellt, der absolut nötig war für die enge und anspruchsvolle Durchfahrt.

Zum Abendessen gab es heute lecker Kicherer-Erbsen Cury mit Reis, von Barbara super zubereitet, mit Indien-Feeling. Das hat die ganze Crew nach der schönen Fahrt gefreut.

Bleibt uns treu, Eure Bretagniers.

Muschelbänke

Liebe FreundInnen,

im Moment haben wir Spring-Niedrigwasser, das heißt ein sehr niedriges Niedrigwasser. Das eröffnet ungewöhnliche Einblicke in die Unterwasserwelt. Wer schon immer mal wissen wollte, wie denn Muschelbänke unter Wasser aussehen, hat jetzt gute Chancen dazu. Hier mal 2 Bilder, die ich so auch noch nicht gesehen habe:

Muschelbänke
Muschelbänke bei Niedrigwasser

Die Muschelbänke sind ca. 1 Meter hohe Gestelle, die in parallelen Reihen in Richtung Ufer aufgereiht sind. Am Ende der Bänke stehen Stagen. Es empfiehlt sich also die Stangen seeseitig zu umfahren, auch wenn es dahinter nach tiefem Wasser aussieht.

An den Bänken hängen Leinen an denen sich Algen und die Muscheln ansiedeln. Bei Niedrigwasser „ernten“ die pecheurs au pieds (zu Fuss Fischer) die Muscheln. Auf dem Bild könnt ihr 2 „Fischer“ erkennen.

Wir warten jetzt noch ne halbe Stunde, bis der Ebbstrom in den Flutstrom kentert und legen dann so gegen 12.00 ab mit dem neuen Ziel Roscoff.

Bleibt uns gewogen, wir melden uns wieder.

Eure Bretagnecrew

Die ersten Filme sind da

Nachdem die Internetverbindung heute Abend endlich stabil genug war, haben mich die ersten Filme aus der Bretagne erreicht. Für mich das Highligh des Abends: die Crew hat die ersten Delfine gesichtet!

Die Crew der „Belle Ile“ hat die ersten Delfine gesichtet.

Das Wetter an den ersten beiden Segeltagen war leider nicht so gut, die Laune der Segler aber schon.

Auf jeden Fall gibt es ordentlich Wind und Segelspass.

Grüße, noch aus dem heimischen Tübingen, Eure Silke

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Viele Grüße, Silke

Aufatmen – Der Törn findet statt

Nun ist es so gut wie sicher und wir stecken mitten in den letzten organisatorischen Details: Wenn nicht noch etwas wirklich weltbewegendes passiert, werden wir fahren! Wir sind alle unheimlich froh, die Vorfreude wächst, auch wenn wir unseren eigentlichen Plan „Rund Irland“ nicht umsetzen können.

Der Outremer 50 Belle Ile
Unser Schiff: Der Katamaran „Belle Ile“, ein Outremer 55. Er bietet Platz für 10 Personen. Mehr zur Belle Ile erfahrt Ihr unten, denn der Kat ist für uns ein alter Bekannter…

Zwar startet der Törn wie geplant am 18. Juni in Trinite Sur-Mer in der Bretagne. Anders als geplant werden wir uns aber nicht direkt in Richtung England und Irland auf den Weg machen. Aufgrund der derzeit geltenden Quarantänevorschriften kommt das Anlaufen eines englischen Hafens für uns nicht in Frage. Und Irland läßt aktuell ohnehin noch keine ausländischen Schiffe rein. Also fahren wir zunächst entlang der französischen Küste ins nordwestlich von Trinite Sur-Mer gelegene Dieppe. Dort wird nach zwei Wochen und um die 450 Seemeilen am 2. Juli der erste Crewwechsel stattfinden.

Hier seht ihr einen Screenshot der Planung der ersten Etappe.

Das wird schon sehr spannend mit einigen navigatorischen und nautischen Höhepunkten. Wir werden durch vier „tidal gates“ fahren. Das bedeutet, dass man wegen der starken Gezeitenströmung und möglichen Wind gegen Strömung-Situation nur zu einer bestimmten Zeit durch diese „Tore“ fahren kann. Bei ungenügender Planung kommt man entweder nicht durch oder es wird sehr gefährlich mit brandender See (overfalls), starker Strömung (races) oder sich drehenden Wasserwirbeln (eddies). Das erste Tidal gate ist La Teignouse (in der Nähe von Ile Belle), durch das wir schon am ersten oder zweiten Tag fahren werden. Das ist ein relativ einfaches gate also gut zum Eingewöhnen.

Zwei oder drei Tage später kommt dann die erste Feuerprobe mit dem Raz du Sein (etwas südlich von Brest). Der Raz wird auch das Kap-Horn Europas genannt. Auf Segelkalendern habt Ihr sicher schon mal einen weißen großen Leuchtturm gesehen, bei dem die Brecher bis ganz oben reichen (Ar Men). Das ist genau dort. Wir werden aber dort natürlich nur durchfahren wenn es wirklich sicher ist.

Das dritte Tidal gate ist dann der Chenal de four (Ofenkanal bei der Ile d’Oléron). Der ist wieder etwas weniger gefährlich, um dann so nach einer Woche durch das Alderly race zu fahren, am Cap de la Hague. Diese Gegend mit der Bucht von St Malo zählt zu den zweithöchsten Tidenhub der Welt mit bis zu 13 m zwischen NW und HW.

Ihr seht also wir werden in der ersten Woche schon viele interessante Berichte verfassen.

Insgesamt sind drei Crewwechsel geplant. Auch für den zweiten steht der Ort schon fest: es geht von Dieppe aus wieder entlang der französischen Küste zurück bis nach Brest. Was dann kommt, wird sich zeigen.

Bereits am 2. oder 3. Juli, also am Ende der ersten Etappe, wird sich entscheiden, ob wir im weiteren Verlauf des Törns doch über den Kanal segeln und die Südküste Irlands erkunden können. Schließlich brauchen die Crews der dritten und vierten Etappe etwas Zeit, um ihre Ab- und Anreise zu organisieren.

Wir freuen uns schon darauf, Euch an unserer Reise teilhaben zu lassen. Wie schon vor zwei Jahren werden wir möglichst oft neue Beiträge, Filme und Bilder hier hochladen.

Wir sind sehr glücklich, dass es jetzt so aussieht, dass nach dieser 1,5 jährigen Vorbereitung und der Unsicherheit es möglich sein wird einen großen Vereinstörn zu starten, auch wenn die Route anders sein wird. Aber trotzdem sehr spannend und navigatorisch anspruchsvoll. Bleibt uns gewogen, teilt den link mit Euren Lieben, damit sie informiert sind, und mit allen Segelbegeisterten.

Liebe Grüße von unserer Kommunikationschefin Silke und Eurem Skipper Hägar.

P.S. wir freuen uns über jeden Kommentar auf diesem blog.