Fast wie normaler Urlaub

Heute ist ein toller Tag. Anker auf in der romantischen und lauschigen Ankerbucht mit Sonnenschein bei leichten NE Winden, und gleich den Spi gezogen. Ist allerdings ein kurzes Vergnügen der Wind schläft ein. Da wir nach dem Passageplanning um 1200 am Eingang des Raz de Sein sein müssen, müssen die Maschinen mithelfen. Um Punkt 1200 stehen wir dann mitten im Kap Hoorn Europas, die sagenumwobenen Leuchttürme La Vieille und La Plat an Backbord, und den Leuchtturm Le Chat an Steuerbord. Heute ist das Raz de Sein wie ein Ententeich, kein Wind, kein Nebel, kein Regen und Dank guter Planung auch kein Strom. Fast nicht vorstellbar, dass dies eines der gefährlichsten Ecken der Europäischen Meeresgewässer ist. Viele andere Segler sind um uns herum, die haben wohl unseren Passageplan aus dem Blog kopiert. Das zeigt aber auch dass unsere wackeren Planning-Kempen Uli, Sabine, Sophia und Axel gute Arbeit geleistet haben.

Später kam dann noch ein Westwind mit 3-4 bft, also von schräg achtern. Super Verhältnisse für den Spi. Mit bis zu über 7 kn Geschwindigkeit rauschen wir unserem Ziel Benodet/Saint Marine entgegen. Durch clevere Halsenplanung von Uli, kommt selbst unser Regattasegler Tom auf seine Kosten. Lässt er doch etliche andere Segler (auch mit Spi) im Heckwasser. Außerdem ist es heute sehr warm, nur kurze Hosen und T-Shirt. Gestern ging das Atlantikschwimmbattle zwischen den Damen und den Herren unentschieden 4 zu 4 aus. Ein Extralob an denjenigen unserer werten Leserschaft, der die 4 Männer erraten kann, die es wagten sich in die 16 Grad kalten Fluten zu stürzen.

Jetzt liegen wir in Saint Marine in einer Flussmündung in einem sehr süssen Städchen, direkt an der belebten Hafenmole. Ein touristisches Highlight. Unser Bord-Bocuse Fritsch steht schon am Herd, es duftet hervorragend und der Dokumentattor hat Schwierigkeiten sich auf den Text zu konzentrieren. Der Anlegepernot tut dazu sein Übriges. Morgen bleiben wir hier, da sich wenig Wind angekündigt hat, und wir werden einen „Urlaubstag“ einlegen. Haben auch alle verdient, die Crew ist hochmotiviert und kompetenzerweiterungswillig. Sogar Fritsch hat sich heute gewagt die Ansteuerung in die Flussmündung zu machen, trotz unübersichtlichem Verkehr und zahlreichen Tonnen und Leuchtturmpeilungen.

Bleibt unserem Blog treu und ratet mal welche Männerhelden sich zu allen Damen in die eisigen Fluten des Atlantik gesellt haben.

Liebe Grüße Euer Skipper Hägar

7 Gedanken zu „Fast wie normaler Urlaub“

  1. Hallo Ihr Lieben!
    16 Grad Wassertemperatur? Recht warm im vergleich zu dem Wasserfall in Norwegen damals, oder Haegar? (Da wirsch zum Mädel …) Waren all Herren dabei ausser Fritsch? (der musste lecker kochen und Salat machen :-). Viel Spass noch aus dem heissen Malle – es “erfrischt” Eure Beträge zu leisten.
    Baerbel

    1. ja Fritsch war am Anfang nicht im Wasser, aber heute ankern wir wieder in der Karibik von Europa und da waren jetzt tatsächlich alle im Wasser

  2. Ach, das sieht ja wirklich sehr erholsam aus! Ein „Urlaubstag“ im Urlaub – klasse 🙂 Ist das dann Erholung im Quadrad?
    viele Grüße aus dem Home Office … Talke

  3. Wunderschön. Ich frage mich gerade warum ich hier sitze und gleich am Coronacall teilnehmen soll 🙂 Ich wünsche noch eine ganz tolle Zeit. LG Tanja D.

    1. Vielen Dank, liebe Tanja. Glücklicherweise ist Corona hier auf dem Schiff kein wirkliches Thema. Wir sind ja quasi in Quarantäne;-)

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