Seenot

Hallo liebe Freunde,

heute wollten wir Euch eigentlich die Schiffseinteilung von innen vorstellen, und haben dazu einen kleinen Film gedreht. Am Ende des Films kam ber ein Seenotalarm über den DSC Funk rein.

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Über den weiteren Funkverkehr haben wir dann mitbekommen, dass ein kleines, blaues, 7 Meter Segelschiff, die Cadno aus England mit nur einem Segler an Bord manövrierunfähig in der Strömung des Chanal de Four trieb. Das war ganz in unserer Nähe. Alle haben sofort versucht mit dem Fernglas den Havaristen auszumachen und Hilfestellung zu leisten. Leider konnten wir ihn nicht ausmachen und auch die genaue Positionsbezeichnung war nur schwer zu verstehen. 10 Minuten später sahen wir dann ein bretonisches Seenotrettungschiff in voller Gleitfahrt am Horizont auftauchen und in Richtung Havaristen an uns vorbeifahren.

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Später wurde die Cadno mit langer Leine in den Hafen geschleppt und liegt nun genau an unserem Steg. Sie ist wirklich sehr klein und der Englische Skipper ist schon sehr mutig in dieser Gegend mit einer solchen „Nußschale“ zu navigieren. Aber es ging ja alles gut.

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Heute geht ein besonderer Gruß von uns allen an Gisela, die mit fast 80 Jahren wohl unsere älteste „Followerin“ und Kommentarschreiberin ist.

Nächster Zielhafen ist Douarnenez, wieder ein bekannter Fischereihafen aus den Romanen mit Commissaire Dupin.

Viele Grüße aus dem sonnigen Camaret sur mer

Eure Crew der Tempo

Yacht Club Aber

Liebe Bretagne Freunde,

im Moment sitze ich im Yacht Club Aber in L’Aber Walc’H. Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal wegen eines Free WiFi eine Bar aufsuchen würde… Aber wir sind ja hier zur Kompetenzerweiterung!!!

Heute segeln wir durch den Chenal de Four, den „Ofenkanal“ nach Camaret sur mer.

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Wir müssen noch etwas warten, bis die Flutströmung, die nach Nord-Ost geht sich umdreht in die Ebbströmung, die nach Süden strömt, und uns durch den Kanal treibt. Der Wind ist perfekt, 3 Bft aus Norden. Somit werden wir wahrscheinlich mit Gennaker segeln.

Wir werden in einer halben Stunde ablegen und melden uns heute Abend wieder.

Immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel, Euer Hägar

 

 

 

Chenal de Batz

Liebe Freunde,

hier ein kleines Video über den sehr engen und mit Untiefen gespickten Kanal zwischen der Insel Batz, auf der wir gestern waren und dem Festland. Hier sind wir heute morgen nach dem Ablegen durchgefahren, um den großen Umweg um die Insel herum zu vermeiden. Später wird Euch Bernd noch in die Geheimnisse der Tidennavigation einweihen.

 

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Liebe Grüße, Euer Hägar

 

 

Im Takt der Gezeiten

Segeln in Tidengewässern bedarf einer genauen und vorausschauenden Planung. Bei 4-7 m Tidenhub, teilweise trockenfallenden Häfen, Flut- & Ebbströmen auf See von 0,5 – 3 kn, an Engstellen 4-6 kn, ist es nicht ratsam einfach nach dem Ausschlafen und ausgiebigem Frühstück abzulegen. Entweder kommt man gar nicht aus dem Hafen, oder eine ruppige See und Strom stehen gegen an.

Schon am Vortag ist der Tidenkalender und der Stromatlas zu konsultieren, um den richtigen Startzeitpunkt festzulegen. Wenn man z.B. das ablaufende Wasser nutzen möchte kann es sein, dass man um 5:00 los muss (oder erst 12 h später). Dabei sind auch die Öffnungszeiten des Bäckers einzukalkulieren. Bei unserem Start in Roscoff hatten wir  es besser, HW war um 13h, der Start war auf 11:30h festgesetzt um den gesamten Ebbstrom nach l‘ Aberwrac`h zu nutzen. Ein leichter NW 2 ermöglichte mit halbem Wind und Stromunterstützung 5-7,5 kn SOG  (Speed over Ground).

Der Takt der Gezeiten kann aber auch Abfahrtszeiten um 5:30h! (wie vor ein paar Tagen) diktieren, meist um die Strömung zu nutzen, oder auch nur um den Hafen verlassen zu können, der nur +- 2 -3 h bei HW (Hochwasser)  angelaufen werden kann.

Heute früh war zunächst eine schmale Durchfahrt zwischen Roscoff und der Ile de Batz zu meistern, mit gefühlten 30 Nord/Süd/Ost West- Kardinaltonnen und vielen Richtungswechseln. Untiefen an Back oder Steuerbord keine 20 m entfernt. Dank Hägers genauer Navigation trägt kein Felsen unseren Namen.
Der restlicher Tag war super entspanntes Halbwindsegeln, Entspannung pur, großer Delfinen-Schule und einer zufriedenen Crew.

Ein super Tag heute   Bernd

 

Erste Pause

 

Entgegen der Aussage unseres Skippers von heute Morgen, hatten wir heute einen schönen, sonnigen und warmen Tag, der förmlich dazu eingeladen hat das Städtchen Roscoff und die Ile de Batz zu erkunden.

 

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Roscoff hat sich als viel schöner entpuppt, als die Reiseführer dies vermuten ließen. Nicht spektakulär, aber viele schöne Häuser mit typisch bretonischer Architektur, d.h. die Westseite der Häuser hat meist keine Fenster. Die Vorgärten sind wundervoll angelegt und die Blütenpracht ist zu dieser Jahreszeit üppig.

Heute hat sogar ein kleiner Markt statt gefunden, mit allen landestypischen Spezialitäten und natürlich auch Klamotten. Und wer hat sich dort eingedeckt??? Keine der weiblichen Crewmitglieder!

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Dann ging es rüber zur Ile de Batz, ganz ohne Boot geht es halt doch nicht. Es ist eine wunderschöne Insel, man kann sich sowohl mit gemieteten Fahrrädern als natürlich auch zu Fuß dort bewegen. Es gibt feinsandige Strände, Gemüsefelder und auch hier wieder die hübschen Häuser. Viele davon kann man als Ferienhäuser anmieten, absolut empfehlenswert. Zum ersten Mal seit 5 Tagen waren wir nicht gemeinsam unterwegs, erst zum Abendessen haben wir uns wieder getroffen. Auch hier haben wir wieder ein glückliches Händchen gehabt und uns ausführlich den Meeresgenüssen hingegeben. So fühlt sich Urlaub an!!

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Nachschlag zu gestern

Nach 17 Stunden Segeln und 93 Seemeilen durch die Raz de Sein und Chenal de Four
– für mich (Thomas) als Törn Neuling ein unbeschreibliches Erlebnis – haben wir einhellig beschlossen, einen Ruhetag an Land einzulegen.

Und ich (Dani) hatte das Glück und die Ehre, die Crew durch dieses besondere Revier zu führen!! Dank an unseren Skipper dafür, das werde ich nicht so schnell vergessen! Normalerweise sehen die Bilder aus diesen Passagen meist viel spektakulärer aus, aber mir war ganz recht, dass es vergleichsweise sanft zuging. Wenngleich die Kraft der Strömung schön phänomenal ist, zumal wenn man das noch nie erlebt hat. Es war viel Konzentration gefordert und für uns alle war es ein beeindruckender und anstrengender Tag.

 

 

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Das war es für heute.

Wir freuen uns, dass uns doch recht viele Menschen auf unserem Blog begleiten und sind auf weitere Kommentare und Anregungen gespannt.

Dani und Thomas

Granite Rose

Hallo liebe Freunde,

mittlerweile sind wir an der Cote de Granite Rose angekommen. Wir liegen in Roscoff und machen heute einen Tag Urlaub vom Segeln. Das Wetter ist schön aber kalt.

Gesamtstrecke

Die Tempo ist ein wirklich gutes Schiff. Die Segeltechnik funktioniert auch unter Belastung ausgezeichnet, trotz des Alters des Schiffes. Es gibt nur die eine oder andere elektrische Verbindung (Kühlschrank, Navigationslichter), die man wieder instand setzen muss (Chief Ingenieur, Dir wäre langweilig). Bei 3 Windstärken läuft die X schon ganz gut auch mit der Atlantikdünung, die sich hier schon etwas aufbaut. So konnten wir trotz häufiger Flaute jede Windregung zum Segeln nutzen.

AIS haben wir leider nur einen passiven Empfänger, so dass Ihr uns nicht tracken könnt. Vielen Dank an alle follower, die einen Kommentar schreiben, das freut uns sehr.

Heute Abend gibt es noch ein paar Bilder von der Cote de Granite Rose und von der Ile de Batz, auf die wir jetzt einen Ausflug machen.

Liebe Grüße an Euch alle und wir freuen uns auf weitere Kommentare.

Euer Hägar

 

 

Delfine

Heute morgen hatten wir noch etwas Zeit die Stadt Concarneau mit der Zitadelle anzuschauen. Das war wirklich schön mit vielen Geschäften und einem tollen Marktplatz.

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Windmäßig war es heute wieder sehr mau, nur gegen Nachmittag konnten wir noch 2 Stunden Segeln. Ansonsten war motoren im Regen angesagt, das hat aber der Stimmung keinen Abbruch getan.

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Kurz vor dem heutigen Zielhafen Audierne haben wir dann tatsächlich noch Delfine gesehen. Sie kamen immer näher und haben mit uns gespielt. Es gelang uns sogar einen Film davon zu drehen:

 

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Heute liegen wir an einer Boje, da wir morgen um 5.30 Uhr schon losmüssen. (Immer dieser Zwang der Tide). Wir dürfen nicht zu spät am „Raz du Sein“ sein, da sonst die Strömung gegen uns ist.

Gute Nacht liebe Freunde und bis Morgen

Euer Hägar

 

Rauschefahrt

Entgegen der Vorhersage haben wir gestern doch noch einen tollen Wind bekommen, 3-4 bft. Unter Genacker konnte Manfred am Steuer mit 8,5 kn die maximale Rumpfgeschwindigkeit der Tempo erreichen. Und das bei nur 9 kn Wind!!! Damit hat Manfred den „8er Club“ eröffnet. Mal sehen wer da noch Mitglied wird.

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Später drehte dann der Wind und wir mussten kreuzen; permanente Rauschefahrt mit 7,5 kn. Roderich, Ute, Dani und Thomas sind damit im „7er Club“. Bernd hat die Kreuz mit Winddrehern und in einem Gebiet mit vielen Untiefen taktisch gut geleitet.

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Die X 46 läuft wirklich gut und auch der Wendewinkel war mit weniger als 90 Grad ganz in Ordnung. So haben wir entschieden dass wir nicht nur nach Lorient eingelaufen sind, sondern nochmal 30 Meilen weiter segelten.

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Der Wind frischte dann noch weiter auf und das erste Reff im Groß war fällig. Die Crew hat das Reffeinbinden super gemeistert, ein großes Lob an alle. Am Ende sind wir in Concarneau gelandet, einen Lieblingsort von Commissaire Dupre.

Heute morgen haben wir leider leichten Regen und wenig Wind, mal sehen wo wir heute hinkommen. Vielleicht segeln wir heute durch das berühmt berüchtigte Cap du Raz, das „Kap Hoorn Europas“ mit Tidenströmungen über 4 kn. Außerdem gibt es dort viele Untiefen und Gegenströmungen, durch die man möglichst nicht segeln soll. In der Karte sind dies die roten Kreise.

Cap du Raz

 

Wir laufen jetzt gleich aus, bis dahin

Euer Hägar

FLAUTE

Heute Morgen haben wir Todesflaute. Kein Windhauch regt sich. Wenn die Tide nicht wäre, wäre es wie am Bodensee. Das trübt die Stimmung ein wenig. Für heute Nachmittag sind 3 bft angesagt, hoffen wir darauf……

Unser Plan ist heute nach Lorient zu segeln. Das sind 27 Meilen. Ohne Wind brauchen wir selbst mit der schnellen X46 dann wohl doch Unterstützung der „eisernen Genua“.

zweiter Tag

Um dahinzukommen müssen wir durch eien Meerenge zwischen der Halbinsel Quiberon und der Insel Houedic durch. Dieser Canal wird Teignoise genannt und ist bei schlechtem Wetter wegen der Strömung und der Wellen gefürchtet. Heute brauchen wir davor aber keine Angst zu haben. Dass es hier aber auch durchaus anders zugehen kann, davon zeugen die vielen dunkelblauen ovalen Kreise auf der Seekarte: dies sind alles Wracks von Schiffen, die im Laufe der Jahrhunderte hier versunken sind!!!!

Teignoise

So jetzt laufen wir aus.

Euer Hägar