Abschied

Liebe Freunde,

Ich melde mich zum letzten Mal aus der Bretagne. Heute Morgen haben wir uns von der Voile de Layon verabschiedet, sie sind in einen anderen Heimathafen gefahren. das war schon sentimental.

Vorher hat aber ein netter Stegnachbar noch ein Gruppenbild gemacht. Vielen Dank lieber französischer unbekannter Segler.

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Eine beeindruckende Crew der Bretagniers verabschiedet sich von unserer treuen Leserschaft. Danke, dass ihr so lange dabeigeblieben seid. Schaut euch die wettergegerbten aber glücklichen Gesichter an. Es war einfach super. Danke auch an Bernd, Du weisst schon wofür.

Unser letzter Schlag war nochmal sehr schön, bei wunderschönem Seglerwetter.

Herzlichen Dank an die Skipper, die die Verantwortung übernommen haben, die Co-Skipper, die kraftvoll unterstützt haben, die Funker, die durch ihre Kommunikation die Flottille zusammen gehalten haben, und an alle Mitsegler, die die vielfältigen seglerischen Aufgaben mit großer Bravour bewältigt haben. Ich glaube diesen Törn vergisst so schnell keiner.

Bleibt uns gewogen, wenn wir zu Hause sind werde ich noch ein paar Filme und Bilder in den Block stellen, auch von „Segeln lernen mit Hägi und Ralfi“.

Das war jetzt der letzte Blog aus der Bretagne,

Tschüß euer Hägar

La Teignouse

So liebe Freunde,

so langsam neigt sich dieser ereignisreiche und wunderschöne Törn leider dem Ende zu. Gestern sind wir von Lorient nach Port Haliguen gesegelt. Es war ein herrlicher Wind und ein toller Schlag. Dabei mussten wir durch die berüchtigte Durchfahrt la Teignouse navigieren. Dies ist eine Passage zwischen der Halbinsel Quiberon und der Insel Houat.

La Teignouse 1

Die Durchfahrt ist nicht sehr breit, und gespickt mit Felsen und Untiefen. Außerdem herrscht bei Flut oder Ebbe heftiger Tidenstrom, der bei den Felsen Wirbel erzeugt, und es gibt einige Wracks. Es stehen sehr viele Tonnen und Leuchttürme um eine sichere Durchfahrt zu ermöglichen.

La Teignouse 2

Es bedarf also einer guten Planung, um bei Stillwasser durchzukommen. Wenn dann der Wind auch noch so steht, dass man durchsegeln kann ist das ein unbeschreibliches Erlebnis (zumindest für den Navigator). Wir haben es exakt zur richtigen Zeit geschafft dort zu sein, und zwar alle gleichzeitig. Die StSG Flottille ist geschlossen durchgesegelt. Hier ein Video von der Voile de Layon mit Skipper Bernd, Co-Skipper Manfred, Carla, Ute, Silke und Florian direkt aus La Teignouse.

Wir melden uns nochmal vom Heimathafen für einen letzten Gruß aus der Bretagne an unsere treuen Leser.

Aus dem sonnigen Port Haliguen, Euer Hägar

Belle Ile

Liebe Freunde,

Wir sind mit der Berichterstattung leider etwas hintendran, deshalb heute ein Bericht von Montag.

Vorgestern waren wir recht früh auf der Belle Ile, nachdem wir ja schon um 5.00 abgelegt sind. Der Katamaran Belle Ile musste zunächst vor dem Hafen an eine Boje, um tieferes Wasser für den trockenfallenden Zwischenhafen abzuwarten. Die Tempo und die Voile de Layon konnten im Vorhafen schon an eine Boje. Die Belle Ile ist eine wirklich schöne Insel, die wir mit verschiedenen geliehenen Fahrzeugen erkunden konnten. Hier ein paar Bilder und Filme.

Die Einfahrt.

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Unser Ausflug

Die Natur

Das war wirklich ein schöner Ausflug. Wer die Oldtimer erkannt hat, und sowas auch schon mal hatte, darf gerne kommentieren.

Bleibt uns treu, bis demnächst.

Euer Hägar

Tide und Technik

Liebe Leser unseres Blogs,

neben Tidenrechnung und Wetterbeobachtung beschäftigt uns auch fast täglich die Technik unserer Segelschiffe. Die X46 z.B. ist mit Baujahr 2006 jetzt 13 Jahre alt und als Charterschiff im Atlantik einer überdurchschnittlichen Belastung ausgesetzt. Bereits bei der Übernahme stellten wir einen Riss von fast einem halbem Meter am Achterliek der Genua fest, die von der Chartercrew provisorisch mit Klebefolie geflickt wurde. Ein Schwachpunkt, den wir täglich im Auge haben. Nicht schließende Schranktüren, Wackelkontakt in der Ankerwinsch, abgebrochene Montageschraube des Außenborders oder eine Reichweite des UKW-Funks von kleiner 1,5 sm sind allesamt ärgerlich aber mit Bordmitteln behebbar. Wichtigstes Hilfsmittel ist immer WD40.

Ein Riss im Achterliek der Genua. Bei der ersten 6er Bö reißt das ganze Segel der Länge nach

Auf der Alure 45 vor 3 Jahren hier in der Bretagne, hat uns der undichte Wassertank durch eine volle Bilge die Wasserversorgung komplett per Kurzschluss still gelegt. Aus dieser Erfahrung habe ich bei der Übernahme auch auf der X46 Wasser unter den Bodenbrettern entdeckt, das sich auch mit der Bilgepumpe nicht vollständig abpumpen ließ und beim Segeln hörbar unter dem Boden hin- und herschwappte. Die Druckpumpe förderte im Minutentakt Wasser ins Drucksystem, so dass wir als Sofortmaßnahme diese nur noch bei Bedarf einschalteten. Für das Restwasser in der Bilge musste die Pütz und wie in Jollezeiten das gute alte Ösfass herhalten, jeden Tag 50 Liter per Lenzpumpe und 20 – 30 Liter von Hand. Vorgestern schließlich in Port de L’Herbaudiere fiel plötzlich unser Landstromanschluss durch ständiges Auslösen der Sicherungen am Steg und im Schiff aus. Kein Strom mehr um die Batterien im Schiff oder die Akkus der Crew-Handys zu laden.

Unser Pool unter den Bodenbrettern. Das gute alte Ösfass half leider nur temporär

Die Crew in den Achterkabinen hatte schon vorgestern ein zischendes Geräusch im Bereich der Steueranlage gemeldet und in einer schlaflosen Phase des Skippers morgens um 5 kombinierte er den Zusammenhang zwischen Wasser in der Bilge, dem zischenden Geräusch achtern und dem Problem mit dem Landstromanschluss der an der Steuersäule montiert ist. Kurzschluss durch Sprühregen irgendwo in den Achterkabinen. Sophia und Axel mussten ihre Kabine komplett ausräumen, Matratzen und Lattenroste ausbauen. Ganz achtern ist der Warmwasserboiler mit einer 220V Steckdose eingebaut. Die Warmwasserversorgung hatte am Boiler ein kleines Loch, das bei Druck im System einen Sprühnebel in Richtung Steckdose produzierte. Eine Installation, die bei jedem VDE-Elektro-Ingenieur einen sofortigen Herzstillstand bewirkt. Der erste Schimmelansatz an den Lattenrosten zeigte auch, dass das Problem nicht erst seit unserer Schiffsübernahme bestand.
Problem erkannt, aber noch nicht gebannt. Unser Flottenchemiker Hägar machte uns klar, dass das Dingi-Reparaturset mit Vulkanisiermaterial für die PE-Schläuche des Wassersystems ungeeignet war. Aber der Flotten-Chief-Engineer Ralph hat das richtige Material dabei. Teflon-Band vom Klempner, Aluminium-Tape und eine Schlauchschelle. Mit zusätzlich einem Stück Gummi vom Wasserschlauch konnten wir die Leckage provisorisch dichten. Das WD40 verdrängte die Feuchtigkeit in der Steckdose und voila: die Sicherungen halten und die Lenzpumpe hat vorläufig ausgedient. Großer Dank und großes Lob an unseren CI.
Euer Tom

Abenteuerliche Installation unter dem Bett der Steuerbord-Achterkabine
Unser CI beim erfolgreichen Einsatz unter Tage

Livebericht

Hallo liebe Frühaufsteher am Montag Morgen,

hier ein kurzer Livebericht der StSG Flottille. Seit 5.00 Uhr sind wir auf See. Wind 16-18kn voll und bei. Mit 7-8 kn fahren wir unserem heutigen Ziel Belle Ile, der Insel, die unserem Katamaran den Namen gegeben hat, entgegen. Es ist recht frisch, aber im Moment kommt die Sonne raus.

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Ralf steht schwer eingepackt am Steuer der Belle Ile vor hell beleuchteten Frachtern. Diese liegen auf Reede vor der Loiremündung.

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Die Tempo ist etwas vor uns.

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Und die Voile de Layon ist neben uns.

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Alle sind wohlauf, Olli hat schon einen Kaffee gekocht. Es schaukelt heftig, auch auf dem Kat, deshalb sind die Bilder etwas verschwommen.

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Wir freuen uns wie immer sehr über Eure Kommentare.

Bleibt uns gewogen, Euer Hägar, live aus dem Atlantik.

Bas mer, Niedrigwasser

Liebe Nautiker unter unseren Followern,

hier noch ein paar Bemerkungen zu den Besonderheiten eines Tidenreviers.

Im Moment haben wir Vive Eau, Springtide, mit einem Tidenhub von fast 6 Metern. Wir liegen auf der Insel Nourmatier  in l’Haubadiere direkt hintereinander. Auf dem Bild könnt ihr die StSG Flottille sehen, hinten der Kat Belle Ile, davor die beiden Monohulls X 46 und First 40 im Päckchen.

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Heute Mittag bei Niedrigwasser war die Hafenmauer recht hoch, und die Stege nur durch eine steile Brücke zu erreichen.

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Der Hafen ist glücklicherweise so tief, dass die X bei 2,40 m Tiefgang gerade noch 30 cm Wasser unter dem Kiel hatte. Raus fahren hätte sie aber nicht können, da der Kanal zur Hafeneinfahrt gerade einmal 1,20m Wassertiefe hat. Hier ein Bild davon:

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Links neben der Hafeneinfahrt kommen sofort Felsen, und rechts sofort untiefe Sande. Es ist also auch bei mehr Wasser sehr ratsam sich an dei Betonnung zu halten auch wenn bei Hochwasser die ganze Situation einfacher aussieht.

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Auch bei der Hafeneinfahrt selbst sieht man die Fahrrinne und deren Begrenzungen sehr gut.

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Morgen früh um 5.00 müssen wir hier wieder durch. Die Tonnen sind befeuert, und es gibt ein Feuer in Linie. Wir wollen einen größeren Schlag zur Belle Ile machen, da der Wind mit NNE 3-4 bft günstig steht. Dort melden wir uns wieder.

Bis dahin Eure Bretagniers

Essen und Trinken

In einem Urlaub ist ja das Essen und Trinken immer ein besonderes Highlight. Und in der Bretagne im Speziellen. Hier wird ja alles was irgendwie im Meer ist, zubereitet und verspeist. Austern gibt es hier wie Sand am Meer. Gestern Abend zum Beispiel waren wir in einem Restaurant und bei dem Kindermenü für 10€ gab es als Vorspeise 6 Austern. Zum Trinken gibt es hier vor allem Cidre, der hier ähnlich wie Wein bei uns angeboten wird. Man kann sogar den Winzer (oder heisst das Mostmacher?) wählen. Und getrunken wird er aus Tassen. Aber auch dem Pfälzer Wein wird hier in großen Mengen zugesprochen. Der Gefrierschrank der Belle Ile ist immer mit Weiß Burgunder, Auxerrois, Sauvignon Blanc, Gewürztraminer gefüllt.

Hier einige Bilder von dem verschiedenen Speisen und Getränke in den Restaurants und aus der Bordküche. Die Paella wurde übrigens von Manfred in der Bordküche zubereitet. Ein Meisterstück..……

Ihr seht, wir lassen es uns neben dem Segeln gut gehen.

Bleibt uns gewogen, Euer Hägar und die Crews der Bretagniers.