Liebe Hochseefreunde,
wir befinden uns tatsächlich auf der Zielgeraden der Vorbereitungen. Das Auto ist gepackt, der Aussenborder gewartet und funktionsbereit, das Schlauchi hält die Luft, die Seekarten sind angekommen, alle Navigationsunterlagen und Revierführer sind gepackt. Das elektronische Navigationsprogramm funktioniert und das AIS zeigt die Schiffe an, die am Rhein vorbeifahren.
-Es kann endlich losgehen-.
Wassertiefe auf der Karte
Die ersten Tidenvorbereitungen können getroffen werden. Wichtig ist ja in Tidengewässern immer die aktuelle Wassertiefe, die ja von Stunde zu Stunde schwankt. Um diese zu ermitteln ist es zunächst mal wichtig die Angaben auf der Seekarte zu verstehen. Hier ein Ausschnitt des Hafens von Sauzon auf der Belle Ile:
Die angegebenen Wassertiefen sind auf „lowest astronomical tide (LAT)“ bezogen. Das heißt, dass bei dem astronomisch niedrigsten Niedrigwasser die angegebene Wassertiefe vorhanden wäre. Also z.B. oben rechts bei der Boje sind es 3,8 m Wassertiefe, und im Vorhafen (Avant-Port) sind es 1,1 m. Über 3 m sind die Zahlen dunkelblau, unter 3 m rot. Bei über 5m ist die Farbe des Wassers hellblau, zwischen 3 und 5 m ist sie mittelblau und unter 3 m dunkelblau.
Die grünen Gebiete fallen trocken, d.h. die sind manchmal von Wasser bedeckt und manchmal nicht. Wie hoch sie bei NW trockenliegen ist an den roten Zahlen mit dem Unterstrich zu sehen. also so 1,4-1,7 m im hinteren Teil des Hafens. D.H. bei LAT wäre hier ein 1,4-1,7 m hoher „Berg“. Bei den östlichen trockenfallenden Gebiete des Vorhafens sieht man Kreuze, die zeigen, dass hier Felsen und Steine sind. Dort sollte man also tunlichst nicht trockenfallen. Besser geeignet ist der hintere Teil, der aus Sandboden besteht. Die beigen Gebiete sind immer trocken, auch bei HAT (highest astronomical tide), also auch bei Springhochwasser.
Da sich das alles auf LAT bezieht, und dieser Zustand nur wenige Male im Jahr für ca. 1 h vorherrscht, gibt es also in der Regel mehr Wasser als in der Karte angezeigt. (Das hat mir bei der Yachtmaster -Offshore Prüfung übrigens den Schein gerettet, da ich bei einer Anlegeübung bei Strom und Wind in ein Flachgebiet getrieben wurde, aber das Hochwasser hat mich vor dem Auflaufen bewahrt…).
So, jetzt können wir schonmal aus der Karte die Mindest-Wassertiefe rauslesen. Dazu kommt noch die Tide obendrauf. Das machen wir im nächsten Blog.
P.S. Ihr kennt mich mittlerweile, ohne eine Aufgabe entlasse ich Euch nicht. Schaut die Karte und die Beschreibung genau an. Ich habe in die Beschreibung einen kleinen aber evtl sehr gravierenden Fehler eingebaut. Wer ihn zuerst erkennt und im Kommentar beschreibt bekommt wie immer den ersten virtuellen Bretagnestern
In riesiger Vorfreude, Euer Skipper Hägar
Hallo Hägar.
Dunkelblau sind die Bereiche mit einer Wassertiefe unter 2, nicht unter 3 Meter.
LG, Silke
Hallo Silke, vollkommen richtig das gibt den ersten Bretagnierstern. Es ist einfach wichtig die Karte sehr detailliert zu lesen und zu verstehen. 1m kann da schonmal den Unterschied machen.
Ich hoffe dass es für die anderen nicht zu schwer war, weil nur eine Antwort kam??
Hallo Hägar und Mannschaft:
wünsche euch einen guten Tripp – bin gespannt auf die messages und werde euch verfolgen
LG Sigi aus Stuttgart
Danke schön, liebe Siggi, alle sind wohl auf, die Sonne scheint und Stimmung ist prima