Letzte Crew ist auf dem Weg

Die letzte Etappe ist gestartet. Aus dem größten Hafen in Europa, La Rochelle Minimes mit mehr als 5000 Liegeplätzen sind wir nach St Denis d’Oleron aufgebrochen. St Denis ist der Hafen, vor dem wir vor 2 Jahren in der „lauschigen“ Ankerbucht lagen (die Eingeweihten erinnern sich an die schöne Bucht). Der Hafen und die dazugehörige Insel ist toll. Da wir dieses Jahr nur mit dem Kat mit einem Tiefgang von 1m unterwegs sind, konnten wir in den Hafen. In Der Hafeneinfahrt gibt es nämlich eine Barre, die bei Niedrigwasser 1,5 m trockenfällt. Deshalb ist St Denis für tiefgehende Kielyachten auch nicht geeignet, und die müssen halt vor dem Hafen ankern. Durch überraschenderweise guten Wind waren wir früh da und konnten den Nachmittag auf der Insel und dem netten Örtchen geniesen. Ich habe mir ein Fahhrad gemietet und das Inselinnere erkundet. Die Fahrradwege waren super ausgeschildert. Man könnte fast meinen, dass sich der Wegewart des Pfälzerwaldvereins mit dem Wegewart des Schwäbischen Albvereins zusammengetan hätten, um dem Schilderaufsteller der Radwege auf der Insel ihre Kompetenzen zu übertragen.

Entgegen der landläufigen Meinung ist die Ile d’Oleron meines Erachtens deutlich attraktiver als die Ile de Ré. Die Ile de Ré ist nach meiner Meinung überbewertet. Leckeres Abendessen mit 2 Vorspeisen und einem Nudelhauptgang hat den weinseeligen Abend eingeleitet. Am Anfang des Törns sind die Weinkeller ja noch gefüllt.

Heute sind wir dann mit 35 sm einen größeren Schlag gesegelt, nach Bourgenay, einem netten kleinen Hafen südlich von Les Sables d’Olonne. Bei der Etappe hatten wir alles drin, von wenig Wind am Anfang, mit einem Schauer mit auffrischendem Wind bis zu 6 bft und Sonnenschein beim Anlegen. Wir mussten zwischenzeitlich Reffen und Ausreffen und das hat schon sehr gut geklappt. Unser Kraftprotz Linus war teilweise im Dauereinsatz, und Jette als komplette Neulingin arbeitet sich schon sehr gut in die Nautik und das Segeln ein. Passageplannung und Piloting von Beate hat auch schon bis aufs i-Tüpfelchen geklappt. Das Anlegemanöver war sportlich, wir waren angemeldet, und die nette Hafenmeisterin sagte, dass es für einen 16,40 m Katamaran einen Liegeplatz am Visiteursteg gäbe. Der Liegeplatz entpuppte sich dann mit einer Länge von 17,5 m recht knapp. Auch war der Hafen schon recht voll und das Drehen entsprechend eng um die umliegenden Yachten herum. Gefühlt haben wir ein dutzend Segler um uns herum gesehen, die mit angsterfüllten Augen, sich an ihre Fender klammernd unseren Anlegekünsten misstrauten. Hat aber alles ohne Berührung der anderen Yachten geklappt. Mit einem Ferrygliding haben wir den Kat seitwärts in die Lücke manövriert, mit nem halben Meter vorne und hinten. Super Crewleistung, musste doch vor dem Andocken noch die Anlegeseite in Windeseile gewechselt werden. Jeder wusste aber was zu tun war und so konnte das recht anspruchsvolle Manöver ohne Geschrei in Ruhe durchgeführt werden. Die vielen Touristen auf der Mole haben sich schon auf Hafenkino gefreut, als unsere Dicke Berta in den kleinen Hafen einfuhr. Das Hafenkino gabs dann auch, aber es war ein guter Film, mit Spannung und einem Happy End. Jetzt sind alle glücklich und fröhlich, die Anspannung ist einer Vorfreude auf das Restaurant gewichen, und wir geniesen die Sonne.

Bleibt uns gewogen, wir melden uns wieder.

Euer Skipper Hägar und die Crew der Etappe 4

Und am Ende noch ein Suchspiel: finde die Belle Ile. (Tipp: der Mast)

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