Bordtoilette in 2 min leichtgängig machen

Schritt 1: die Utensilien bereitlegen. „Engländer“, Fett oder Vaseline, Lappen und/oder Küchentücher
Schritt 2: Abdeckung und Brille hochklappen. Pumpenhebel ganz nach oben ziehen. Dadurch läuft beim öffnen weniger Wasser aus der Pumpe.
Den Pumpenhebel an der flachen Abdeckung vorsichtig lösen. Linksherum wie einen Wasserhahn!
Mit der Hand die Abdeckung ganz aufschrauben.
Den Pumpendeckel abnehmen und die Kolbenstange mit dem Kolben vorsichtig herausziehen. Jetzt kommt etwas vom sauberen Spülwasser oben heraus. Auffangen oder aufwischen.
Jetzt das Fett auf ein Tuch nehmen
Die Kolbendichtung einmal rundherum gut einfetten
Auch etwas Fett auf die Kolbeninnenwand und das Gewinde geben
Den Kolben wieder vorsichtig einsetzen
Den Deckel wieder zuschrauben und mit der Zange vorsichtig festziehen.
Das ist Kunststoff, da kommt nach ganz fest plötzlich ganz schnell ganz ab 😉

Und noch ein guter Hinweis von „Ralfi“: vor der Aktion kontrollieren ob die Seeventile geschlossen sind. Bei geöffneter Pumpe könnte sonst schnell das Wasser überlaufen.

Nebel

Liebe Freunde, gestern ist so viel passiert, dass ich erst heute dazu komme das Erlebte zu berichten.

Angefangen hat der Tag ganz o.k. es regnete zwar, aber direkt am Hafen gab es einen wunderschönen Exotischen Garten, um ein tolles Felsensemble herum (Cote de Granite Rose). Im 18. und 19. Jhd gab es sehr viele französische und englische Botaniker, die Seefahrten in die ganze Welt gemacht haben und von überall exotische Pflanzen mitgebracht haben. Viele dieser Pflanzen werden in Roscoff im Jardin exotique 🌴 vermehrt und man kann sie in dem sehr apart angelegten Park besichtigen.

Um 1200 sind wir dann abgelegt, mit herrlichem Wind aus Westen, so dass wir zunächst gegen die „foul tide“ gut gegenan fahren konnten, und nach der Stromkenterung mit über 10 kn unserem Ziel Treguier entgegenrasten. Treguier ist ein Hafen ⚓, den man durch einne 6 sm langen gewundenen Flusslauf in einer Fjordartigen Landschaft erreicht. Die Ansteuerung in die Flussmündung und auch die Navigation im Flusslauf selbst sind wegen der Untiefen und der Strömung höchst anspruchsvoll. Aber die Kompetenzen der Crew wachsen rasant, und Helmut hat einen perfekten Piloting Plan für die Einfahrt erstellt.

Treguier liegt weit im Landesinneren

Den Ansteuerungspunkt zwischen den äußeren Felsen haben wir dann auch bestimmungsgemäß erreicht und wollten das erste Tonnenpaar ansteuern, mit der Peilung einer Kirche mit einem Wasserturm. Beide sollten von See aus gut zu sehen sein. Aber pünktlich zur Einfahrt fiel ein dermassen Nebel über uns herein, dass man buchstäblich die Hand nicht mehr vor den Augen sehen konnte. Die Sicht betrug nur noch 300-500 m. Für die Asterix-Fans unter Euch: Im Band Asterix bei den Briten fahren die Gallier mit ihrem Cousin Teefix in einem Fischerboot über den Ärmelkanal. Es schüttet fürchterlich. Asterix fragt, ob das Wetter hier immer so schlecht sei? Der englische Cousin antwortet entrüstet „Oh now, only if there is no fog“. Exakt das waren die Bedingungen gestern.

Da auch noch heftiger Strom herrschte mussten wir schnell entscheiden. Ein Einlaufen in dieses enge gefährliche Fahrwasser war unter diesen Umständen lebensgefährlich. Deshalb mussten wir abdrehen. Die Nautiker unter Euch wissen ja, dass man immer Ausweichhäfen sowie B und C Pläne auf See haben sollte. Wir beschlossen noch 25 sm weiter zu fahren zum Hafen Saint Quai, der bei jedem Wetter und Tide anlaufbar ist. Da die Gezeit schon weit fortgeschritten war, mussten wir uns beeilen und eng an der Küste entlang durch Eddies, overfall and tidal races hindurch, um nicht in starke Gegenströmungen zu kommen. Die Eddies waren beeindruckend. Mitten auf dem aufgewühlten Wasser gibt es eine glatte Fläche mit ein paar hundert Meter Durchmesser, die sich in einem Wirbel dreht. Die meisten konnten wir umfahren, einer hat uns erwischt und die Belle Ile wurde um 30-40 Grad herumgerissen. Andrea am Steuer hatte alle Mühe das Schiff wieder auf Kurs zu bekommen.

Um in den Ausweichhafen zu kommen, mussten wir um das Kap Bréhat

Die Sicht wurde glücklicherweise besser und wir konnten mit einigen Peilungen unser Fahrwasser zwischen den Felsen und Riffs finden. Die zwischenzeitlich doch deprimierte Stimmung erhellte sich weiter, als Stefan und Barbara eine sehr leckere Chili con Carne mit viel frischem Gemüse (gegen das Skorbut) inmitten der Küstennavigation aus der Kombüse gezaubert haben. Schon Captain Cook wusste, dass gesättigte Seeleute deutlich zufriedener sind. So haben wir dann mit dem letzten Tageslicht und mit nur leichtem Gegenstrom und den Sonnenstrahlen der untergehenden Sonne um 2230 unseren neuen Hafen Saint Quay erreicht. Hier wird man 24/7 von einem Hafenmeister empfangen und zu dem Liegeplatz geleitet. Die aufregenden 65 sm des Tages steckten jedem in den Knochen und nach einem Anlegeschluck war dann die Aufregung vergessen und die Crew fiel müde und erschöpft in die wohlverdiente Kojenruhe.

Bleibt uns gewogen, wir melden uns wieder.

P.S. Der erste Ralfi und Hägi Take ist im Kasten, wir warten auf Upload-Möglichkeiten…..

Euer Skipper Hägar und die Bretagniers

Chenal de Four

Wie vorhergesagt ist heute der Wind abgeflaut auf 4 bft, und wir konnten weiter. Die Crew hat einen Passageplan erstellt, um die Tiden optimal zu treffen. Die Idee war mit dem Rest des Ebbstroms bis zum Kap bei Saint Mattieu zu segeln (unten in der Mitte), mit Strom von hinten, und dann genau zum Wechsel der Tiden dort zu sein. Dann würde der Flutstrom von hinten uns durch den Chenal de Four schieben. Das wäre sehr praktisch, da der Wind von Norden kam und wir durch den recht engen und mit Untiefen, Felsen und Leuchtfeuern gespikten Kanal kreuzen mussten. Die Berechnung von Stefan, Barbara und Helmut ergab, dass wir um 9.00 Uhr auslaufen mussten, um exakt zur richtigen Zeit am Kap zu sein. Also herrlich ausschlafen, Duschen und ausgiebig frühstücken. Ein toller Plan für den Start des sonnigen Tages, haben wir getern doch in einem Restaurant gut gegessen und getrunken und auch den Rückstand beim Weinkonsum aufgeholt.

Aber Pfeiffendeckel. Am Abend kam Joe Wichtig zu uns (der Skipper eines noch größeren Kats als unserer) und zeigte auf sein Prachtstück, das vor uns lag. Er wolle am nächsten morgen um 0600 auslaufen und er hätte es schon mit dem Hafenmeister ausgemacht, dass es für ihn zu knapp wäre bei dem Wind an uns vorbeizufahren. Kurzum wir sollten um 0600 auch schon verlegen. Meine Nachfrage, wohin er denn so früh wollte war La Coruna. Das sind über 300 Seemeilen, also 48 h plus/minus 6h oder noch mehr. Ausserdem wollte er durch kein Tidentor sondern beim Raz außen rum. Also vollkommen egal, ob er 2 Stunden früher oder später loskam. Aber er bestand darauf……..

Wir mussten also um 0600 das Schiff im engen Hafen drehen, ein etwas heikles Manöver, da noch Querwind herrschte. Darum musste die ganze Crew sehr früh aufstehen :-(. Das Manöver glückte aber einigermaßen und der Tag begann zwar früh, aber glücklich.

Nachdem dann der Wind im Englischen Kanal abflaute, sind wir nach L’Arber Wrac’h gefahren, da unser Wunschziel Roscoff nicht erreichbar gewesen wäre. Die Strömung wäre wieder gekentert, und mit 3 kn gegen uns gelaufen. Da wären wir bei dem wenigen Wind nur schwer gegenangekommen.

So liegen wir jetzt herrlich an einer Boje und erfreuen uns des Lebens. Ralf hat sein Bier, die Köchinnen ihren Kochwein, auch der Skipper vor dem Laptop wird bedacht mit leckerem Rosé.

An der Boje oder vor Anker muss ein Katamaran immer mit einem Hahnepot festgemacht werden (das ist eine Leine nach links und nach rechts). Mit nur eienrLeine würde er unkontroliert schwojen.

Und noch ein herzlichen Dank an die Heimat-Kommunikationscrew Silke, die uns so toll mit den Filmen unterstützt.

Eure Bretagniers

Eingeweht

Liebe Freunde des Hochseesegelns,

heute mussten wir wie vorhergesagt im Hafen bleiben. Es weht hier mit 6-7 bft und zwar genau aus Nord. Dadurch ist es unmöglich durch den Chenal de four nach Norden zu fahren. Wir haben den Tag hier genossen mit Wandern an spektakulären Klippen, mit Navigationsübungen an Bord und mit Bummeln im Städtchen. Trotz des heftigen Winds scheint die Sonne und es ist erträglich warm.

Spektakuläre Steilküsten

……Ein Urlaubstag eben……

Morgen flaut der Wind ab, und es wird weitergehen. Helmut, Stefan und Barbara haben den Passage Plan erstellt, und Marion, Nicki und Matthias das Piloting durch den Chenal de Four und in den möglichen nächsten Hafen L’Aber W’rach. Das ist sehr anspruchsvolle Navigation, und die Crew macht das schon hervorragend. Großes Kompliment an alle, die Kompetenzen wachsen schnell.

Passage Planning und Piloting

Ich nutze den heutigen Beitrag, um mit Euch den Nutzen von AIS (Automatic Identification System) zu diskutierten. Alle Berufsschiffe müssen mit diesem System ausgerüstet sein (Class A) und viele Yachten sind es mittlerweile auch, unter anderem die Belle Ile. Ein AIS sendet auf UKW Frequenz permanent die Position, die Geschwindigkeit und den Kurs des Schiffes an andere Schiffe in der Nähe. Wenn man dann einen entsprechenden Empfänger hat, kann man alle sendenden Schiffe in der Nähe auf dem Chartplotter sehen, als Dreiecke. Hier mal ein Beispiel.

AIS Information

Das gelbe Dreieck mit dem Kreis drum rum ist ein solches Ziel. Wenn man das Ziel anklickt, geht ein Fenster auf bei dem alle Infos stehen, Die wichtigsten Infos sind die CPA (closest Point of Approach) und der TCPA (Time to Closest Point of Approach). Dies zeigt an wie nahe man sich bei konstantem Kurs und Geschwindigkeit man sich kommen würde, und wann dies der Fall wäre. Das ist wirklich hilfreich, da kann man frühzeitig eine enge Situation vermeiden.

Einige Seemeilen vor dem Raz de Sein hatten wir so eine Situation, dass in einiger Entfernung ein Schiff war, das unter Maschine fuhr und uns sehr nahe gekommen wäre. Es war etwas diesig und wir konnten das Schiff nicht sehen. Im AIS waren auch nur wenige Infos, nur die MMSI und die Kennung, keine Länge, keine Art des Schiffes und auch kein Name. Wir vermuteten eine Fischer, der halt nicht unbedingt erkannt werden wollte. Da es offiziell „nur “ ein Motorschiff war, hatten wir unseren Kurs beizubehalten, und das Motorschiff sollte uns eigentlich Platz machen.

Nach ein Paar Minuten kam ein Funkspruch für die „Belle Ile“ herein, wieder ohne Absender. In gutem Englisch wurden wir dann aufgefordert bitte mindestens 1sm Platz zu lassen, da das Schiff manövrierbehindert war und nach Steuerbord drehen wollte. Haben wir dann auch gemacht und für kurze Zeit haben sie dann ihre volle Kennung ins AIS gestellt. Es war ein riesiger Französischer Zerstörer auf Manöverfahrt und aus welchen Gründen auch immer „in Cognito“ unterwegs. Einige Minuten später war das AIS wieder aus und der Zerstörer im Dunst verschwunden. Ohne AIS hätte das etwas brisant werden können für die deutsch-französischen Beziehungen….

Bleibt unserem blog treu, morgen geht es wieder weiter

Euer Hägar

Raz de Sein

Liebe FreundInnen,

gestern haben wir einen sehr langen Schlag gemacht. Da der Wind noch von Süden wehte und jetzt nach Nord gedreht hat, haben wir beschlossen möglichst weit nach Norden zu fahren. Wir sind jetzt in Camaret sur mer einem schönen Städchen in der Nähe von Brest, mit viel Charme und einem moderaten Tourismus.

Die alte Seefahrerkirche direkt am Hafen von 1620. Einmal im Jahr findet hier ein spezieller Gottesdienst für alle Seefahrer, die auf See geblieben sind statt.

Unsere Belle Ile im Hafen von Camaret sur mer

Für die Nautiker unter Euch: Der Hafen von Camaret liegt sehr günstig zwischen 2 Tidal Gates, dem Chenal de four und dem Raz de Sein. Man kann hier also nach einer Passage eines Tidal gates anlegen oder darauf warten, dass man das nächste Tidal gate befahren kann. Deshalb tummeln sich hier viele „Fernfahrer“, heute morgen war z.B. eine ganze Flotte von Niederländischen „Oceaniers“ im Hafen, die in die Karibik segeln wollen. Die haben sich die ganze Zeit von Schiff zu Schiff und über UKW unterhalten…….. Wenn die Klippen und Hügel nicht gewesen wären, hätte ich mich akustisch in den Niederlanden verortet :-).

Wir sind also gestern morgen um 7.00 Uhr in Port Louis mit tollen Südwind mit 3- bft losgefahren. Die frühe Abfahrt war nötig, weil sich um 20.00 Uhr am Raz de Sein das tidal gate „geöffnet“ hat, es also eine günstige Möglichkeit ergeben hat das Raz zu durchfahren. Das Raz de Sein ist eine schmale Durchfahrt, die mit Untiefen gespikt ist und bei dem bis zu 6 kn Strömung herrschen kann. Bei Wind gegen Strömung bildet sich eine undurchdringliche See mit gnadenlosen Brechern. Deshalb wollten wir beim Übergang von Ebbe zu Flut bei Stillwasser in den Raz einfahren.

Durchfahrt durch das Raz de Sein: Die Roten Kreise zeigen Unterwasserfelsen, die man wegen Wirbeln und Brechern meiden sollte.

Das Raz de Sein, das auch Kap Hoorn Europas genannt wird, zeigte sich mal wieder in seiner vollen Pracht. Pünktlich zu unsere Einfahrt, begann der Wind aufzufrischen, auf Nord zu drehen und es begann heftig zu regnen. Deshalb mussten wir durchmotoren.

Das Raz de Sein mit dem Leuchtturm „La Vieille“ und der West-Kardinaltonne „La Plate“

Insgesamt war der gestrige Schlag über 100 sm lang, und wir sind erst um 1.00 nachts in Camaret eingelaufen, und haben glücklicherweise den letzten Platz an der Aussenmole noch ergattern können. Da waren wir dann echt froh.

Der lange Schlag des zweiten Tags gleich mit einem navigatorischen Highlight

Es war schon eine anspruchsvolle Etappe, mit einer 2m Atlantikdünung und zum Schluss Segeln mit über 20 kn Wind aber die Crew ist hochmotiviert und guter Dinge.

Beim Ablegen in Port Louis
Abendstimmung in Port Louis

Auf See

Wir melden uns wieder, und bleibt uns gewogen.

Euer Skipper Hägar und die ganze Bretagnecrew.

Erster Schlag

Liebe Bretagniers,

der erste Segeltag ist vorüber und die Crew ist beim Kochen. Selbstverständlich mit einem guten Pälzer als Kochwein ( Man schütte eine halben Liter Wein in den Koch und das Essen wird hervorragend)

Selber Kochen macht auch viel Spaß

Unser Kat liegt wohlbehalten in Port Louis, einem Vorort von Loirient. Port Louis ist ein nettes kleines Städtchen mit einer Stadtmauer und einer Zitadelle, die die Hafeneinfahrt von Lorient geschützt hat.

Port Luis: Ein nettes Städchen mit Stadtmauer

Die Stimmung in der Crew ist hervorragend, wir hatte heute einen ereignisreichen Segeltag. Nach einer 2 stündigen Sicherheitseinweisung in das Schiff und alle Systeme, sowie letzten kleineren Reparaturen an der Elektrik ging es heute bei herrlichen 4 bft Süd-Ost Wind los. Wir sind erst nach Süden dann bei Hochwasser durch das Tidal gate von Teignouse gesegelt, um dann nach Nord-Westen zu schwenken. Insgesamt haben wir in 5,5 h über 36 sm zurückgelegt. Der geneigte Nautiker kann schnell errechnen dass wir recht flott unterwegs waren.

Unsere Route um die Halbinsel Qiberon herum

In der Spitze haben wir heute schon zweistellige Knotenwerte erreicht. Dazu werden wir Euch noch schöne Videos senden, sobald wir Internet haben (Leider war die Capitanerie schon zu als wir zahlen wollten). Nach einer Anmeldung über Funk wurden wir vom Hafenmeister an der Hafeneinfahrt mit einem Schlauchboot abgeholt. Super Service, da kann sich der eine oder andere Hafenmeister am Bodensee was von abschneiden. Ein solch großes Schiff ist in dem kleinen Hafen nicht so häufig zu Gast, deshalb sind die bretonischen Capitaines de ports sehr behilflich. Wir haben natürlich wieder den höchsten Mast im ganzen Hafen ;-).

Unsere Belle Ile Längsseits am Kopfsteg

Die Crew wächst schon sehr gut zusammen. Wir hatten einige nicht ganz einfache Manöver wie Halsen bei einer Mütze voll Wind, Ausweichen von einigen Berufsschiffen (obwohl die eigentlich uns hätten ausweichen müssen, da wir ja segelnd unterwegs waren),eine komplizierte Hafeneinfahrt durch ein mit Felsen und Untiefen gespikten Kanal und Anlegen mit ablandigem Wind. Hat aber alles prima und ohne Hektik und laute Worte geklappt, jeder wusste was zu tun war und alle haben toll Hand-in Hand gearbeitet.

Die Stimmung ist trotz einiger Regenschauer, die wir aber unter dem Solarpaneldach gut abkönnen, hervorragend.

Bleibt uns gewogen und wir melden uns bald wieder.

Euer Skipper Hägar und die ganze Expeditionscrew

Zielgerade der Vorbereitung

Liebe Hochseefreunde,

wir befinden uns tatsächlich auf der Zielgeraden der Vorbereitungen. Das Auto ist gepackt, der Aussenborder gewartet und funktionsbereit, das Schlauchi hält die Luft, die Seekarten sind angekommen, alle Navigationsunterlagen und Revierführer sind gepackt. Das elektronische Navigationsprogramm funktioniert und das AIS zeigt die Schiffe an, die am Rhein vorbeifahren.

-Es kann endlich losgehen-.

Wassertiefe auf der Karte

Die ersten Tidenvorbereitungen können getroffen werden. Wichtig ist ja in Tidengewässern immer die aktuelle Wassertiefe, die ja von Stunde zu Stunde schwankt. Um diese zu ermitteln ist es zunächst mal wichtig die Angaben auf der Seekarte zu verstehen. Hier ein Ausschnitt des Hafens von Sauzon auf der Belle Ile:

Hafenkarte von Sauzon Belle ile

Die angegebenen Wassertiefen sind auf „lowest astronomical tide (LAT)“ bezogen. Das heißt, dass bei dem astronomisch niedrigsten Niedrigwasser die angegebene Wassertiefe vorhanden wäre. Also z.B. oben rechts bei der Boje sind es 3,8 m Wassertiefe, und im Vorhafen (Avant-Port) sind es 1,1 m. Über 3 m sind die Zahlen dunkelblau, unter 3 m rot. Bei über 5m ist die Farbe des Wassers hellblau, zwischen 3 und 5 m ist sie mittelblau und unter 3 m dunkelblau.

Die grünen Gebiete fallen trocken, d.h. die sind manchmal von Wasser bedeckt und manchmal nicht. Wie hoch sie bei NW trockenliegen ist an den roten Zahlen mit dem Unterstrich zu sehen. also so 1,4-1,7 m im hinteren Teil des Hafens. D.H. bei LAT wäre hier ein 1,4-1,7 m hoher „Berg“. Bei den östlichen trockenfallenden Gebiete des Vorhafens sieht man Kreuze, die zeigen, dass hier Felsen und Steine sind. Dort sollte man also tunlichst nicht trockenfallen. Besser geeignet ist der hintere Teil, der aus Sandboden besteht. Die beigen Gebiete sind immer trocken, auch bei HAT (highest astronomical tide), also auch bei Springhochwasser.

Da sich das alles auf LAT bezieht, und dieser Zustand nur wenige Male im Jahr für ca. 1 h vorherrscht, gibt es also in der Regel mehr Wasser als in der Karte angezeigt. (Das hat mir bei der Yachtmaster -Offshore Prüfung übrigens den Schein gerettet, da ich bei einer Anlegeübung bei Strom und Wind in ein Flachgebiet getrieben wurde, aber das Hochwasser hat mich vor dem Auflaufen bewahrt…).

So, jetzt können wir schonmal aus der Karte die Mindest-Wassertiefe rauslesen. Dazu kommt noch die Tide obendrauf. Das machen wir im nächsten Blog.

P.S. Ihr kennt mich mittlerweile, ohne eine Aufgabe entlasse ich Euch nicht. Schaut die Karte und die Beschreibung genau an. Ich habe in die Beschreibung einen kleinen aber evtl sehr gravierenden Fehler eingebaut. Wer ihn zuerst erkennt und im Kommentar beschreibt bekommt wie immer den ersten virtuellen Bretagnestern

In riesiger Vorfreude, Euer Skipper Hägar

Nach dem Törn ist vor dem Törn: Rettungsinseltraining auf dem Bodensee

Auch wenn derzeit aufgrund der Corona-Entwicklung noch vieles ungewiss ist: Die Vorbereitungen für unseren nächsten Hochsee-Törn laufen auf Hochtouren. Inzwischen wurden mehrere Alternativen zur Irland-Umrundung erwogen, die natürlich nach wie vor das große Ziel ist. Ende Mai soll die endgültige Entscheidung fallen.

Auf jeden Fall nutzen wir jede Gelegenheit, unsere Kompetenzen zu erweitern. So auch vergangenen August, als Tom Zugriff auf eine abgelaufene Rettungsinsel erhielt: Spontan wurde ein Rettungsinsel-Training auf dem Bodensee angesetzt. Hier der Film dazu. Viel Spaß beim ansehen!

Neue Planungen

So, liebe Freunde der Hochseesegelei,

die Rodaan steht im Winterlager, die Fotos vom StSG Bretagnetörn sind sortiert, das Nachtreffen hat stattgefunden und der triste Winter hat uns im Griff. Zeit darüber nachzudenken, wie man auf den tollen Törn dieses Jahr noch Einen drauf setzen könnte.

„Nach dem Törn“ ist bekanntlich „vor dem Törn“ (Sepp Herberger). Deshalb hier die Ideen der Törngruppe für Übernächstes Jahr (2021)

Abfrage

Der besondere Vereinstörn: Rund Irland 2021!

Ausbildung, Urlaub, Abenteuer: Segeln und Genießen in 6 Ländern
Termin: 18.06. – 13.8.2021

Wir wollen an alte Traditionen in der StSG anknüpfen und mal wieder einen richtig großen und spannenden Vereinstörn zur Ausbildung im Tiden- uns Hochseesegeln durchführen: 8 Wochen „Rund Irland“ mit einem sportlichen 55 Fuß Hochseekatamaran.
Im Anhang findet Ihr eine Beschreibung des Törnplans. Der Törn soll 2021, also übernächstes Jahr stattfinden, damit Ihr alle genügend Zeit habt zu planen. Der Plan ermöglicht alle 2 Wochen einen Crewwechsel mit Flughafenanbindung, so dass Zwei-, Vier-, Sechs- oder sogar Achtwochentörns möglich sind.
Die Biskaya und Irland zeigen sich im Frühsommer von ihrer schönsten Seite: grüne Küsten, oft Sonnenschein, meist schöne Segelwinde zwischen 3 und 5 Bft, Gezeitensegeln mit einem gezeitenerfahrenen Skipper und nicht zuletzt die kulinarischen Genüsse machen diesen Törn zu einem besonderen Segelerlebnis!
Teilnehmer: Es handelt sich um einen Vereinstörn der StSG zur Aus- uns Weiterbildung, so dass ausschließlich StSG Mitglieder teilnehmen können.
Preis: Die Kosten pro Kopf und Woche betragen zwischen 400 € uns 530 € (je nach Teilnehmerzahl). Anreise und Bordkasse kommen noch dazu.
Optional kann man sich auch nur für eine Woche anmelden, Anmeldungen über 2 Wochen gehen allerdings vor.
Reiseplanung: Starten wollen wir in der südlichen Bretagne, nicht weit vom Golf von Morbihan.
Neben den kulinarischen Urlaubsfreuden bietet sich auch Gelegenheit Gezeitenerfahrungen zu sammeln.
Wer mag kann sich als Wachführer oder als Skipper des Tages in Routenplanung und Tidenberechnung einweisen lassen.
Der Skipper: Unser Skipper Andreas Kicherer (Hägar) segelt seit langen Jahren, ist erfahren in Gezeitenrevieren und kennt die Biskaya.
Das Boot: Bei genügend Teilnehmern ist ein sportlich segelnder aber trotzdem komfortabler Katamaran (Outremer 55) mit 10 Kojen vorgesehen (Radar, Spinnaker, Lattengroß, Beiboot, AIS, Solarpanel, Autopilot, große Plicht…..). Bilder und Videos des Kats könnt Ihr in den vorigen Blogbeiträgen anschauen.

Interesse: Bei prinzipiellem Interesse bitte bis 6. Januar per Mail an toerns@stsg.info anmelden (noch nicht verpflichtend)

Zunächst wollen wir das prinzipielle Interesse an einem solchen Törn abfragen

Ich hätte Interesse an dem großen StSG Rund Irland Törn
Name: ……………………………………………………………
Mail Adresse: ………………………………………………….
Anzahl Personen: …………
Anzahl Wochen:   2   4   6   8   1 (evtl möglich)

Wunschtörn: Vier-Länder Törn (18.6.-2.7)
Whisky Route (2.7.-16.7.)
Abenteuer Törn (16.7.-30.7.)
Sommertörn (30.7. bis 13.8., Ferien in BaWü)
Egal, hört sich alles gut an

 

Hier könnt ihr eine detaillierte Beschreibung des geplanten Törns anschauen:

Rund Irland 2021 Ausschreibung

Also, meldet Euch wenn ihr prinzipielles Interesse habt. Nur wenn wir genügend Interessenten finden, können wir den Törn stattfinden lassen.

Wir wünschen Euch eine besinnliche Weihnachtszeit und ein gutes Neues Jahr.

Euer Hägar und die Törngruppe der StSG

Epilog

So, liebe Freunde der Bretagne,

der Flottillentörn der Studentischen Seglergemeinschaft ist jetzt Geschichte. Alle sind wohlbehalten wieder in der Heimat angekommen und wahrscheinlich schon wieder im Berufsalltag. Es bleiben noch die Erinnerungen an abwechslungsreiche, spannende und fröhliche 2 Wochen, die wir in der Bretagne und der Atlantikküste Frankreichs verbringen konnten.

Panorama La Rochelle

Hier nochmal in der Übersicht die Route:

Gesamtroute

Und ein wenig Statistik:

  • Gesamtroute ca. 370 sm. Davon mehr als 300 unter Segel
    • 40% vor Wind/Genacker
    • 50% Halbwind/ Voll und bei
    • 10% Kreuz
  • Häfen: 5 Inseln, 5 Häfen am Festland, 1 Ankerbucht
  • Wind während des Segelns (ca.):
    • 2 bft: 10%
    • 3-4 bft: 60%
    • 5 bft: 25%
    • 6bft: 5%
  • Wetter: 60% sonnig, 20% leicht bewölkt, 15% bewölkt, 5% Regen
  • Tagestemperaturen: 1. Woche 23-25°C; 2.Woche 18-21°C
  • Kleiderordnung (zumindest auf dem Katamaran):
    • 10% Bikini,
    • 40% T-Shirt und kurze Hose
    • 20% Hemd und lange Hose
    • 20% Pulli
    • 10% Ölzeug
  • Ablegezeiten (insgesamt human)
    • 12.00-13.30 Uhr: 3 mal
    • 10.00-11.00 Uhr: 6 mal
    • 5.00 Uhr: 1 mal
    • 1.00 Uhr: 1 mal
    • gar nicht (Hafentage): 2 mal
  • Liegeplätze
    • an Schwimmstegen: 10 mal
    • an Bojen: 2 mal
    • vor Anker: 1 mal
    • durchsegelte Nacht: 1 mal
  • Essen
    • Kochen an Bord: 7 mal (auch mit Austern und Crevetten)
    • Galetteria: 3 mal
    • Restaurant: 4 mal

Hier noch ein paar Impressionen in Bildform

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Ute, Carla, Axel, Sophia, Flo, Beate, Silke, Thomas, Sebastian, Manfred, Tom, Florian, Karsten, Hägar, Tatjana, Andrea, Dani, Linus, Moritz, Ralf, Julius, Maya, Olli, Bernd verabschieden sich.

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Tschüss bis zum nächsten Mal