Fluttor

Hallo Zusammen, heute waren wir in einem Hafen (Douarnenenz), der bei Niedrigwasser trockenfallen würde. Deshalb haben sie ein Fluttor gebaut, das ähnlich wie eine Schleuse das Wasser im Hafen hält (liebe Grüße an den CI).

 

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Der Tag  war sehr lange. Wir sind über 60 Seemeilen gesegelt, davon fast 50 Seemeilen unter Genacker. Heute sind wir die andere Richtung durch den Raz du Sein gesegelt, die gefährliche Meerenge zwischen dem Cap du Raz und der Ile de Sein, begleitet von der Musik von Santiano.

 

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Später lief es dann wirklich gut mit 7,5 kn und wir haben gefühlt 50 Delfine gesehen. Wie immer haben sie mit uns gespielt, sind nahe and Schiff gekommen und aus dem Wasser gesprungen. Abendessen gab es heute auf See da wir sehr spät erst mit der auflaufenden Flut den Hafen erreicht haben.

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Das Anlegen um 21.30 Uhr in Loctudy gestaltete sich als Herausforderung. Der Hafen ist sehr klein, untief und die große Pier ist gesperrt (keine Ahnung warum). Wir brauchten bei heftigem Seitenwind mehrere Anläufe um an einen viel zu kurzen Fingersteg zu kommen. Dabei gab es noch etwas Aufregung mit den französischen Nachbarliegern, die Angst um ihre Schiffe hatten, weil die X46 schon sehr mächtig daherkommt. Aber weder andere Schiffe, noch unser Schiff, noch der Steg ist beschädigt. Also alles lief dann letztendlich gut, wenngleich das ganze dann doch an den Nerven zehrt.

Später haben wir dann noch dem Englischen Einhandsegler, der Vorgestern in Seenot war, beim Anlegen geholfen. Er war 36 Stunden von England aus unterwegs und hatte keinen Sprit mehr. Bei Schwachwind und kenternder Tide drohte er gegen den Felsen geworfen zu werden und deshalb hat er die Seenotretter gerufen. Ich habe ihn gefragt, sein GPS ist tatsächlich nicht mit dem Funkgerät verbunden.

Bleibt uns gewogen, Euer Hägar

Unser Schiff

Jetzt möchte ich auch mal ein paar Worte über unser Schiff verlieren, eine dänische X46 die den Beschreibungen aus der Broschüre und ihrem Namen (Tempo) alle Ehre macht.

Schon bei wenig Wind wird dieser in Fahrt umgesetzt und mit zunehmender Windstärke wächst auch die Geschwindigkeit konstant mit.

Die Tempo schneidet elegant durch das Wasser und wir gewöhnen uns schnell daran, auch mal mit 7 – 8,5 Knoten zu segeln. Mit dem Strom aus der richtigen Richtung, werden es auch schon mal 10 und ab und zu kratzen wir an der 11….

Mit so einem tollen Schiff in so einem schönen Revier zu segeln, läßt unsere Seglerherzen höher schlagen und die Zeit vergeht wie im Flug.

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Jetzt genießen wir das Ganze noch eine weitere Woche.

Viele Grüße aus der Bretagne von der Tempo,

Manfred.

Seenot

Hallo liebe Freunde,

heute wollten wir Euch eigentlich die Schiffseinteilung von innen vorstellen, und haben dazu einen kleinen Film gedreht. Am Ende des Films kam ber ein Seenotalarm über den DSC Funk rein.

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Über den weiteren Funkverkehr haben wir dann mitbekommen, dass ein kleines, blaues, 7 Meter Segelschiff, die Cadno aus England mit nur einem Segler an Bord manövrierunfähig in der Strömung des Chanal de Four trieb. Das war ganz in unserer Nähe. Alle haben sofort versucht mit dem Fernglas den Havaristen auszumachen und Hilfestellung zu leisten. Leider konnten wir ihn nicht ausmachen und auch die genaue Positionsbezeichnung war nur schwer zu verstehen. 10 Minuten später sahen wir dann ein bretonisches Seenotrettungschiff in voller Gleitfahrt am Horizont auftauchen und in Richtung Havaristen an uns vorbeifahren.

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Später wurde die Cadno mit langer Leine in den Hafen geschleppt und liegt nun genau an unserem Steg. Sie ist wirklich sehr klein und der Englische Skipper ist schon sehr mutig in dieser Gegend mit einer solchen „Nußschale“ zu navigieren. Aber es ging ja alles gut.

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Heute geht ein besonderer Gruß von uns allen an Gisela, die mit fast 80 Jahren wohl unsere älteste „Followerin“ und Kommentarschreiberin ist.

Nächster Zielhafen ist Douarnenez, wieder ein bekannter Fischereihafen aus den Romanen mit Commissaire Dupin.

Viele Grüße aus dem sonnigen Camaret sur mer

Eure Crew der Tempo

Yacht Club Aber

Liebe Bretagne Freunde,

im Moment sitze ich im Yacht Club Aber in L’Aber Walc’H. Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal wegen eines Free WiFi eine Bar aufsuchen würde… Aber wir sind ja hier zur Kompetenzerweiterung!!!

Heute segeln wir durch den Chenal de Four, den „Ofenkanal“ nach Camaret sur mer.

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Wir müssen noch etwas warten, bis die Flutströmung, die nach Nord-Ost geht sich umdreht in die Ebbströmung, die nach Süden strömt, und uns durch den Kanal treibt. Der Wind ist perfekt, 3 Bft aus Norden. Somit werden wir wahrscheinlich mit Gennaker segeln.

Wir werden in einer halben Stunde ablegen und melden uns heute Abend wieder.

Immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel, Euer Hägar

 

 

 

Chenal de Batz

Liebe Freunde,

hier ein kleines Video über den sehr engen und mit Untiefen gespickten Kanal zwischen der Insel Batz, auf der wir gestern waren und dem Festland. Hier sind wir heute morgen nach dem Ablegen durchgefahren, um den großen Umweg um die Insel herum zu vermeiden. Später wird Euch Bernd noch in die Geheimnisse der Tidennavigation einweihen.

 

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Liebe Grüße, Euer Hägar

 

 

Im Takt der Gezeiten

Segeln in Tidengewässern bedarf einer genauen und vorausschauenden Planung. Bei 4-7 m Tidenhub, teilweise trockenfallenden Häfen, Flut- & Ebbströmen auf See von 0,5 – 3 kn, an Engstellen 4-6 kn, ist es nicht ratsam einfach nach dem Ausschlafen und ausgiebigem Frühstück abzulegen. Entweder kommt man gar nicht aus dem Hafen, oder eine ruppige See und Strom stehen gegen an.

Schon am Vortag ist der Tidenkalender und der Stromatlas zu konsultieren, um den richtigen Startzeitpunkt festzulegen. Wenn man z.B. das ablaufende Wasser nutzen möchte kann es sein, dass man um 5:00 los muss (oder erst 12 h später). Dabei sind auch die Öffnungszeiten des Bäckers einzukalkulieren. Bei unserem Start in Roscoff hatten wir  es besser, HW war um 13h, der Start war auf 11:30h festgesetzt um den gesamten Ebbstrom nach l‘ Aberwrac`h zu nutzen. Ein leichter NW 2 ermöglichte mit halbem Wind und Stromunterstützung 5-7,5 kn SOG  (Speed over Ground).

Der Takt der Gezeiten kann aber auch Abfahrtszeiten um 5:30h! (wie vor ein paar Tagen) diktieren, meist um die Strömung zu nutzen, oder auch nur um den Hafen verlassen zu können, der nur +- 2 -3 h bei HW (Hochwasser)  angelaufen werden kann.

Heute früh war zunächst eine schmale Durchfahrt zwischen Roscoff und der Ile de Batz zu meistern, mit gefühlten 30 Nord/Süd/Ost West- Kardinaltonnen und vielen Richtungswechseln. Untiefen an Back oder Steuerbord keine 20 m entfernt. Dank Hägers genauer Navigation trägt kein Felsen unseren Namen.
Der restlicher Tag war super entspanntes Halbwindsegeln, Entspannung pur, großer Delfinen-Schule und einer zufriedenen Crew.

Ein super Tag heute   Bernd

 

Erste Pause

 

Entgegen der Aussage unseres Skippers von heute Morgen, hatten wir heute einen schönen, sonnigen und warmen Tag, der förmlich dazu eingeladen hat das Städtchen Roscoff und die Ile de Batz zu erkunden.

 

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Roscoff hat sich als viel schöner entpuppt, als die Reiseführer dies vermuten ließen. Nicht spektakulär, aber viele schöne Häuser mit typisch bretonischer Architektur, d.h. die Westseite der Häuser hat meist keine Fenster. Die Vorgärten sind wundervoll angelegt und die Blütenpracht ist zu dieser Jahreszeit üppig.

Heute hat sogar ein kleiner Markt statt gefunden, mit allen landestypischen Spezialitäten und natürlich auch Klamotten. Und wer hat sich dort eingedeckt??? Keine der weiblichen Crewmitglieder!

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Dann ging es rüber zur Ile de Batz, ganz ohne Boot geht es halt doch nicht. Es ist eine wunderschöne Insel, man kann sich sowohl mit gemieteten Fahrrädern als natürlich auch zu Fuß dort bewegen. Es gibt feinsandige Strände, Gemüsefelder und auch hier wieder die hübschen Häuser. Viele davon kann man als Ferienhäuser anmieten, absolut empfehlenswert. Zum ersten Mal seit 5 Tagen waren wir nicht gemeinsam unterwegs, erst zum Abendessen haben wir uns wieder getroffen. Auch hier haben wir wieder ein glückliches Händchen gehabt und uns ausführlich den Meeresgenüssen hingegeben. So fühlt sich Urlaub an!!

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Nachschlag zu gestern

Nach 17 Stunden Segeln und 93 Seemeilen durch die Raz de Sein und Chenal de Four
– für mich (Thomas) als Törn Neuling ein unbeschreibliches Erlebnis – haben wir einhellig beschlossen, einen Ruhetag an Land einzulegen.

Und ich (Dani) hatte das Glück und die Ehre, die Crew durch dieses besondere Revier zu führen!! Dank an unseren Skipper dafür, das werde ich nicht so schnell vergessen! Normalerweise sehen die Bilder aus diesen Passagen meist viel spektakulärer aus, aber mir war ganz recht, dass es vergleichsweise sanft zuging. Wenngleich die Kraft der Strömung schön phänomenal ist, zumal wenn man das noch nie erlebt hat. Es war viel Konzentration gefordert und für uns alle war es ein beeindruckender und anstrengender Tag.

 

 

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Das war es für heute.

Wir freuen uns, dass uns doch recht viele Menschen auf unserem Blog begleiten und sind auf weitere Kommentare und Anregungen gespannt.

Dani und Thomas

Granite Rose

Hallo liebe Freunde,

mittlerweile sind wir an der Cote de Granite Rose angekommen. Wir liegen in Roscoff und machen heute einen Tag Urlaub vom Segeln. Das Wetter ist schön aber kalt.

Gesamtstrecke

Die Tempo ist ein wirklich gutes Schiff. Die Segeltechnik funktioniert auch unter Belastung ausgezeichnet, trotz des Alters des Schiffes. Es gibt nur die eine oder andere elektrische Verbindung (Kühlschrank, Navigationslichter), die man wieder instand setzen muss (Chief Ingenieur, Dir wäre langweilig). Bei 3 Windstärken läuft die X schon ganz gut auch mit der Atlantikdünung, die sich hier schon etwas aufbaut. So konnten wir trotz häufiger Flaute jede Windregung zum Segeln nutzen.

AIS haben wir leider nur einen passiven Empfänger, so dass Ihr uns nicht tracken könnt. Vielen Dank an alle follower, die einen Kommentar schreiben, das freut uns sehr.

Heute Abend gibt es noch ein paar Bilder von der Cote de Granite Rose und von der Ile de Batz, auf die wir jetzt einen Ausflug machen.

Liebe Grüße an Euch alle und wir freuen uns auf weitere Kommentare.

Euer Hägar

 

 

Delfine

Heute morgen hatten wir noch etwas Zeit die Stadt Concarneau mit der Zitadelle anzuschauen. Das war wirklich schön mit vielen Geschäften und einem tollen Marktplatz.

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Windmäßig war es heute wieder sehr mau, nur gegen Nachmittag konnten wir noch 2 Stunden Segeln. Ansonsten war motoren im Regen angesagt, das hat aber der Stimmung keinen Abbruch getan.

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Kurz vor dem heutigen Zielhafen Audierne haben wir dann tatsächlich noch Delfine gesehen. Sie kamen immer näher und haben mit uns gespielt. Es gelang uns sogar einen Film davon zu drehen:

 

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Heute liegen wir an einer Boje, da wir morgen um 5.30 Uhr schon losmüssen. (Immer dieser Zwang der Tide). Wir dürfen nicht zu spät am „Raz du Sein“ sein, da sonst die Strömung gegen uns ist.

Gute Nacht liebe Freunde und bis Morgen

Euer Hägar